Wird im Volksmund als Vorbiss bezeichnet, obwohl die Ursache ein zu kleiner Unterkiefer ist. Es besteht eine Stufe zwischen der oberen, weiter vorne liegenden, und der unteren, weiter hinten liegenden Zahnreihe.
Durch den Druck der Lippen, die häufig unter die oberen Zähne geschoben werden, kann es im Laufe der Zeit, etwa ab dem 40. Lebensjahr, zur Lockerung der oberen Zähne bis zum Zahnverlust kommen. Die Korrektur erfolgt im Unterkiefer durch Verlängerung (BSSO).
Korrektur mit BSSO (Bilaterale Sagittale Spalt Osteotomie des Unterkiefers)
Die untere Zahnreihe liegt vor den Oberkieferzähnen. Wenn die Ursache des Fehlbisses alleine ein zu großer Unterkiefer ist, wird die Korrektur durch eine Verkürzung des Unterkieferknochens durchgeführt (BSSO). Sehr oft besteht aber eine Kombination von kleinem Oberkiefer und großem Unterkiefer. Dann müssen Oberkiefer und Unterkiefer operativ korrigiert werden.
Korrektur meist mit Le fort I Osteotomie und BSSO, selten nur mit BSSO.
Die obere und untere Zahnreihe haben vorne keinen Kontakt. Der Biss ist vorne offen und nur im Mahlzahnbereich geschlossen. Dadurch kommt es häufig zu einer sehr frühen Abnutzung der Mahlzähne. Die Korrektur erfolgt immer im Oberkiefer, es kann aber auch der Unterkiefer in falscher Position und dadurch mitbetroffen sein.
Korrektur durch Le fort I Osteotomie alleine oder Le fort I und BSSO.
Der Oberkiefer steht zu tief, beim Lachen sieht man sehr viel Schleimhaut. Dies ist häufig mit einem zu kleinen Unterkiefer kombiniert.
Korrektur: Heben des Oberkiefers
Diese kann den Oberkiefer, den Unterkiefer oder beide betreffen. Es besteht ein „schiefes Gesicht“.
Korrektur meist mit Le fort I Osteotomie und BSSO oder der betroffene Kiefer alleine.
Das Kinn ist „unterentwickelt", liegt zu weit hinten oder ist zu prominent und steht zu weit vor. Dadurch kann oft der Mund nicht entspannt geschlossen werden.
Korrektur durch Kinnplastik in allen Ebenen möglich.
Oberkiefer und Unterkiefer liegen zu weit „hinten“, die Nase wirkt sehr prominent. Es kann auch ein Doppelkinn vorliegen, da die Zunge Platz braucht und in den Mundboden gelegt wird.